Jemgum

Die jüdische Gemeinde Jemgums entstand im frühen 17. Jahrhundert und wuchs im Laufe der Zeit zu einer bedeutenden Gemeinschaft heran. Bereits um 1600 siedelten sich die ersten jüdischen Familien in Jemgum an, und bis zum Ende des 17. Jahrhunderts lebten dort vier jüdische Familien. Die Geschichte der Gemeinde ist eng mit dem Aufschwung des Dorfes verbunden, das damals bereits als stadtähnlicher Ort galt.

Karte

Jüdisches Leben

In den Jahren 1533 (Geldrische Fehde) und 1568 (niederländischer Freiheitskrieg) kam es bei Jemgum bekanntlich zu zwei nennenswerten Schlachten, und wenn es auch der ökonomischen Entwicklung nicht dienlich war, erhöhten diese zumindest die Bekanntheit des Emsortes. Dadurch wurden eventuell auch die ersten Juden nach Jemgum verleitet. Während des niederländischen Freiheitskrieges flohen nicht nur niederländische Flüchtlinge nach Emden, sondern auch portugiesische und spanische Emigranten, darunter (sephardische) Juden. Und weil Jemgum zum Amtsbereich Emdens gehörte, könnte der eine oder andere Flüchtling sein Glück hier gesucht haben. In der Zeit um 1600 war Jemgum ein aufstrebendes Dorf, bereits damals mit dichtem Häuserbestand, der als stadtähnlicher Ort wahrgenommen wurde.

Jemgumer Jüdischer Friedhof – östlicher Blick Richtung Dorf

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Jemgum beginnt 1604 mit der Nennung von „Michaeli Joede“ in einem Schatzungsregister des Amtes Leerort. Kurz darauf ist überhaupt erst eine Familie Salomons im Dorf erfasst. Am Ende des 17. Jahrhunderts lebten bereits vier jüdische Familien in Jemgum.

Bestattet wurden jüdische Einwohner (des Rheiderlandes) bis 1670 in Emden. Der Jude Hayman Salomons aus Jemgum erwirkte schließlich seitens Fürstin Christine Charlotte von Ostfriesland (1645-1699) die Genehmigung, dass rheiderländer Juden in Smarlingen bei Weener bestattet werden durften. Gegenüber Emden ergab dies für die Jemgumer Juden eine Verkürzung um drei Kilometer; auch die Überquerung der Ems entfiel.

1848 war dieser Friedhof vollständig belegt. Die Jüdische Gemeinde Jemgum legte daraufhin um 1850 etwa einen Kilometer westlich des Dorfes einen eigenen Friedhof an.

Obwohl sich bereits gegen 1750 ein Rabbiner in Jemgum niedergelassen hatte, sollte es noch bis 1810 dauern, bis hinter dem Privathaus von dem Juden Calmer Jacobs Meyer am östlichen Ende der Langen Straße eine kleine Synagoge erbaut wurde, vergleichbar mit dem entsprechenden Gebäude in Nieuweschans (ca. 40 Personen – 8x5m).

Die Jemgumer Juden lebten zu der Zeit wohl in akzeptablen wirtschaftlichen Verhältnissen. Neben Kaufleute, Viehhändler und Schlachter gab es auch die Uhrmacher-Familie Gans. Einige Juden besaßen eigene Geschäfts- und Wohnhäuser.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinde in Jemgum auf über fünfzig Personen an. War aber vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen (Auflösung des Amtes, Einstellung des Werftbetriebes, Brand der Sägemühle) dann rückläufig, somit verringerte sich die Gesamtzahl 1905 auf zwanzig Personen bzw. 1917 auf zehn in drei Familien.

Philipp Cohen aus der Marktstraße war von 1914 bis 1918 Soldat im 1. Weltkrieg. Seine Berufsbezeichnung war ab 1919 Viehhändler. Seit dieser Zeit war er mit seinen Brüdern Levy und Joseph im Familienbetrieb tätig und stand der jüdischen Gemeinde Jemgum vor. Joseph Cohen war Mitglied im Kleingartenbauverein und im Männergesangverein „Sängerlust“.

Zu Beginn des Jahres 1933 lebten nur noch die beiden jüdische Familien Cohen und Pinto im Dorf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sahen sie sich mehreren dokumentierten Übergriffen ausgesetzt.

Philipp Cohen bekam ein Berufsverbot – außerdem gab es für alle Jemgumer Juden ein Betretungsverbot für öffentliche Einrichtungen wie Gaststätten und die neue Emsbadeanstalt.

In der Schule wurden die Schüler aufgefordert, die Juden zu schikanieren. Als Beispiel wurden immer wieder Erdnuss-Schalen auf die Haustürschwelle geworfen. Auch wurden ältere Juden vom Fahrrad gestoßen, ohne das dies geahndet wurde.

Der Schwiegersohn Abraham Adolf Cohen des in Jemgum lebenden jüdischen Schlachters Levi Pinto beabsichtigte am 13.09.1935 von auswärts zu seiner Verlobten Frieda Pinto in der Langen Straße 62 (heute 37) zu ziehen. Dies wurde durch aufgebrachte Nazis verhindert. Bürgermeister Heinrich Meyer untersagte den Zuzug des Juden, der noch am selben Abend von der Polizei zur Emsfähre gebracht wurde. Einige hundert „Demonstranten“ folgten unter Schmährufen und Beschimpfungen in einem langen Zug bis zum Hafen. (Rheiderland-Zeitung v. 14.9.1935)

Ein nach 1945 angestrengtes Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft wegen Zerstörungen auf dem jüdischen Friedhof musste eingestellt werden. Übergriffe gegen die Juden hat es in der Pogromnacht am 10. November 1938 zwar auch gegeben, doch ist es zu einer sog. „Aufholung“ – so der damalige Jargon – offenkundig nicht gekommen.

Im Februar 1940 lebten in Jemgum in der Sielstraße 13 noch folgende Juden:
Die Geschwister Levy Cohen (61), Rahel Cohen (55), Joseph Cohen (48) und Philipp Cohen (42) sowie deren Ehefrau Katharina Cohen geb. Weinberg (42) und Tochter Elise Cohen (4). Frühmorgens am 27. Februar 1940 wurden alle Familienmitglieder verhaftet. Sie mussten Jemgum verlassen und zu Fuß über den Deich nach Leer (Ref. Schulgang 1) gehen. Am 13.03. 1940 wurden sie nach Berlin (Fehrbelliner Straße) transportiert. Keiner der Familie Cohen hat die Shoa überlebt – sie wurden bis Oktober 1944 in Auschwitz und Riga ermordet.

Die Synagoge von Jemgum

Der in Jemgum angestrebte Synagogenbau konnte Anfang des 19. Jahrhunderts realisiert werden. Im Garten des Privathauses von dem Juden Calmer Jacobs Meyer am östlichen Ende der Langen Straße wurde 1810 die Synagoge errichtet. Das Gebäude maß etwa 8x5m für ca. 40 Personen, vergleichbar der Synagoge in Nieuweschans.

Ab 1858 wurde die Zahl der für den Gottesdienst notwendigen Männer für eine „Minjan“ (zehn männliche Beter) nicht mehr erreicht. Die Juden gingen nach Leer oder Weener zum Gottesdienst.

Die kleine Synagoge konnte ihren Betrieb bis in die Zeit des 1. Weltkriegs aufrecht erhalten, obwohl das Gebäude bereits 1869 von Zimmermann Ulland als baufällig eingestuft worden war. Wahrscheinlich konnten die Gottesdienste nach einer Renovierung fortgeführt werden. Spätestens in den 1920er Jahren ist die Synagoge nicht mehr in Gebrauch. Das Gebäude wird als Hinterhaus von einer Jemgumer Familie genutzt. Der Abbruch erfolgte Anfang der 1930er Jahren.

Das Grundstück war 1938 noch auf die jüdische Gemeinde registriert. Weil das Gebäude inzwischen jedoch abgebrochen worden war, konnte sie in der Reichspogromnacht schon kein Angriffsziel mehr bilden.

Jemgum um 1880, von Fritz Inderau, Lithograph in Leer, erste Darstellung der Synagoge (s. Pfeil)
Foto von Hermann Korle (zwischen 1898 u. 1911)- Jemgumer Synagoge mit Rundbogenfenster (s. Pfeil)

Jüdischer Friedhof

Die Jüdische Gemeinde Jemgum erwarb um 1850 eine am Sieltief gelegene Fläche von ca. 1.100 m², etwa einen Kilometer westlich außerhalb des Dorfes, und legte einen eigenen Friedhof an. Davor bestatteten die Jemgumer ihre Toten auf dem Friedhof Smarlingen bei Weener. Bis 1670 mussten die Verstorbenen sogar nach Emden zum dortigen jüdischen Friedhof gebracht werden.

Der Trauerzug durfte nicht durch den Ort, sondern musste erst Richtung Süden über die Deichstraße, dann nach Westen über den damaligen Grönefeldsweg (auch Snaupersweg, jetzt Deichstraße) bis zur Hofstraße, überquerte diese nach rechts und zog ca. 80 Meter nach links weiter über den Speckfenneweg zum Friedhof am Sieltief.

Mehrere Jahrzehnte verband eine wohl von einem Privatmann gebaute Brücke den Friedhof mit dem Dukelweg (K 38). Ab 2016 wurde die marode Brücke gesperrt – seit 2017 existiert sie nicht mehr. Immer wieder wird ein Neubau diskutiert. Der Zugang ist nur noch über den Speckfenneweg möglich.

Der Friedhof enthält 13 Grabsteine (Angaben von Nord n. Süd / Name / Todesjahr):

Moses Aron Cohen / 1854 u. Frau Frauke Hesse / 1855 (Doppelgrab)
Joseph Joel Mindus / 1866
Nathan Jakob Gans / 1872 u. Frau Hanne Weinberg 1879( Doppelgrab)
Röschen Mindus (Ehefrau von Israel J. Mindus) /1881
Aron M. Cohen / 1886
Rahel Cohen geb. Polak (Ehefrau von Aron M. Cohen) / 1891
Israel J. Mindus / 1896
Giena Pinto geb. Mindus (Ehefrau von Nahum Pinto) / 1899
Nahum Pinto / 1904
Moses A. Cohen / 1907
Kalmer Heymann Meyer / 1914
Charlotte Pinto geb. Hammerschlag / 1931
Eliese Cohen geb. Simons / 1932

Der Jüdische Friedhof (Bestattungen von Nord/rechts nach Süd/links)

Jüdische Schule

1821, 1826, 1828 und 1835 werden per Anzeige im Amtsblatt nach einem Vorsänger und Kauscherschlächter gesucht, der auch Kinder unterrichten sollte. 1822 wird dieser mit dem Namen Leefmann benannt. Es gibt im Staatsarchiv Aurich zum Jahr 1845 eine “Acta Schulwesen” für die Jemgumer Juden.

Die Gemeinde unterhielt ab 1846 auch eine Elementarschule mit einem Lehrer, die aber wohl kurz danach geschlossen wurde. Die Kinder der Jemgumer Jüdischen Familien scheinen danach ab 1852 zusammen mit den anderen Jemgumer Kindern in der örtlichen Schule unterrichtet worden zu sein. Dies kann ab 1890 anhand eines Schülerverzeichnisses dokumentiert werden.

Religionsunterricht soll bis etwa 1900 von Lehrern der jüdischen Gemeinde Bunde erteilt worden sein.

Erinnerungsarbeit

Initiativen vor Ort

Arbeitskreis „Gedenken an die Jüdischen Familien in Jemgum“ mit über 30 MitgliederInnen und eine dreiköpfige Planungsgruppe. Ansprechpartner: Bernhard Zuidema, Jemgum – 04958 402 – bernhardzuidema@gmx.de

Veranstaltungen

Stolpersteinverlegung und Aufstellung eines Findlings mit Gedenktafel

Im Sommer 2017 erhielt Ortschronist Gerhard Kronsweide ein Schreiben eines Jemgumer Bürgers (wollte anonym bleiben), der zur Erinnerung an die Holocaust-Opfer aufrief und dafür eine niedrige vierstellige Summe spenden wollte. Daraufhin wurde im Gemeinderat eine Diskussion um Stolpersteine bzw. eine Gedenktafel aufgenommen und lange diskutiert.

Schließlich fand auf Initiative von dem Ehepaar Gerlinde und Bernhard Smit am 10.Dezember 2019 im Sielhus die Gründungsversammlung des Arbeitskreises „Gedenken an die Jüdischen Familien in Jemgum“ statt. Ziel war sowohl die Aufstellung eines Denkmals als auch die Verlegung von Stolpersteinen.

Es bildete sich eine Planungsgruppe (Ehepaar Smit, Gerhard Kronsweide und Bernhard Zuidema), welche zuerst die betroffenen jüdischen Familien erforschte und Kontakt mit noch lebenden Nachkommen und Verwandten der ermordeten jüdischen Jemgumer Mitbürger aufnahm.

In dieser Phase entstand auch der Kontakt zu Albrecht Weinberg, einem Verwandten (Neffen) der Familie Cohen, dessen Mutter Flora, geb. Grünberg, (1886-1944) und Großmutter Frauke Grünberg, geb. Cohen, (1850-1937) in Jemgum geboren wurden.

Die Verlegung der letztendlich acht Stolpersteine sowie die Aufstellung eines Gedenksteins mit 36 Namen wurde für den 10. Oktober 2020 geplant und vorbereitet. Leider wurde die Veranstaltung aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen während der eingetretenen Coronakrise am Vortag vom Bürgermeister abgesagt.

Dennoch kam es an dem Datum zu einem Treffen der Planungsgruppe mit Aktionskünstler Gunter Demnig, der eigentlich für die Stolpersteinverlegung angereist war und die Stolpersteine übergab.

Gunter Demnig in Jemgum – Treffen mit der Planungsgruppe (bearb. v. G. Kronsweide)

Die Stolpersteine wurden für die Geschwister Levy Cohen (61), Rahel Cohen (55), Joseph Cohen (48) und Philipp Cohen (42) sowie deren Ehefrau Katharina Cohen geb. Weinberg (42) und Tochter Elise Cohen (4) und außerdem für das Ehepaar Abraham Adolf Cohen und Frieda Cohen geb. Pinto gestaltet.

Anfang 2021 ersetzte die Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Monika Berndt das Ehepaar Smit. Die neue Planungsgruppe legte den neuen Termin für die Veranstaltung auf den 2. Oktober 2021.

Es wurde die Namensliste mit den Lebensdaten der 36 ermordeten, in Jemgum geborenen oder zeitweise hier wohnenden Juden, aufwändig recherchiert und beim Steinmetzbetrieb Bernhard in Leer auf eine Bronzetafel übertragen. Darunter befinden sich auch die neun von zehn Grünberg-Geschwister, die in der Shoa umgebracht wurden. Als Träger der Gedenktafel diente ein Findling, den Bernhard Zuidema in Ocholt ausfindig gemacht hatte.

Das Geld des o. g. Spenders wurde für die Rechnungen des Stolperstein-Künstlers Gunter Demnig genutzt. Die Ausgabe für den Findling übernahm Gisela Hochmann. Für den weiteren Kostenaufwand für die Bronzetafel etc. wurde ein erfolgreicher Spendenaufruf gestartet. Der Arbeitskreis konnte sich bei über 40 Spender mit Einzelspenden von 10 € bis 2000 € bedanken.

Den Ablauf der Gedenkveranstaltung am Samstag, den 02.Oktober 2021 dokumentiert auch die nachfolgende Fotoreihe (s. u.). Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Gerhard Kronsweide hielten Bürgermeister H.P. Heikens, Landrat Matthias Groote, Pastor Thomas Weyermanns und Bruno Schachner (GCJZ- Ostfriesland) jeweils bewegende Reden und fanden mahnende Worte.

Nachdem die Gedenktafel enthüllt worden war, sprach der Shoah-Überlebende Albrecht Weinberg das jüdisches Gebet „Kaddisch“. Das anschließende Stillschweigen der fast 80 Anwesenden machte deutlich sichtbar, welche Bedeutung die Veranstaltung Tag für die hiesige Erinnerungskultur haben sollte.

Schüler und Schülerinnen des Carl-Goerdeler-Schule verlasen am Gedenkstein die 36 Namen und berichteten vor den ehemaligen Wohnhäusern vom Schicksal der Familien Cohen und Pinto, für die Stolpersteine verlegt wurden.

Nach der Veranstaltung gab es im Wierdepark ein abschließendes Beisammensein. Der Arbeitskreis organisierte ein appetitliches Imbiss- und Getränkeangebot. Hotte Schmiegelt aus Pogum sorgte für die musikalische Untermalung.

Gedenkstein in der Deichstraße vor der Enthüllung
Enthüllung des Gedenksteins

Findling mit Gedenktafel mit den 36 Namen der ermordeten Jemgumer Juden

Neben Bürgermeister H.P. Heikens, Pastor Thomas Weyermanns, Bruno Schachner (GCJZ- Ostfriesland) hielt auch Landrat Matthias Groote eine berührende Rede
Lehrer und Schüler der Carl-Goerdeler-Schule: Schulleiterin Griet Leggeri, Klaas Weber und der Klassenlehrer Harald Schröder mit Leona Büscher, Sophie Messerschmidt, Maya Hüls, Rushbin Shakir, Jan Fokko Bültjer und Tim Begemann
Albrecht Weinberg spricht das jüdische Gebet „Kaddisch“ (mit Foto seiner Großeltern Abraham Hartog Grünberg und Frauke Grünberg, geb. Cohen)
Bürgermeister H.-P. Heikens, Landrat M. Groote, Albrecht Weinberg, Monika Berndt, Bernhard Zuidema, Gerhard Kronsweide, Gerlinde und Bernhard Smit, Bruno Schachner
Stolpersteine für Abraham A. Cohen und Frieda Cohen geb. Pinto (Lange Straße 62 / heute 37)
Stolpersteinverlegung / Marktstraße 11 – Vorarbeiten zur Positionierung des Findlings und der Verlegung der Stolpersteine erfolgten durch den Bauhof der Gemeinde Jemgum
Stolpersteine für die Geschwister Levy Cohen, Rahel Cohen und Josef Cohen (Sielstraße 13 / heute Marktstr. 11 )
Stolpersteinverlegung / Marktstraße 17 / auch hier spricht Albrecht Weinberg das „Kaddisch“ (wird vor allem zum Totengedenken zitiert)
Stolpersteine für die Familie Philipp Cohen, Ehefrau Katharina Cohen geb. Weinberg und Elise Cohen (Sielstraße 7 / heute Marktstr. 17)
Ausklang der Veranstaltung im Wierde-Park
Technisch und musikalisch wurde die Veranstaltung von Hotte Schmiegelt begleitet
Eine kleine „Ausstellung“ fand großes Interesse…
…auch bei Gerda Dänekas und Albrecht Weinberg.
Linkes Bild: Albrecht mit Schwester Friedel und Bruder Dieter – rechtes Bild: seine Mutter Flora (geb. in Jemgum)
„Was meint ihr wohl wie alt ich bin?“…
…Albrecht Weinberg im Gespräch mit interessierten Jemgumer Kindern
Impression aus dem Wierde-Park
Albrecht Weinberg mit der Planungsgruppe (Bernhard Zuidema, Monika Berndt und Gerhard Kronsweide)

Neujahrsspaziergang des Heimat- und Kulturvereins

Von überall kamen am Sonntag, den 01.01.2023, etwa 20 Teilnehmende zum traditionellen Neujahrsspaziergang des Heimat- und Kulturvereins in Jemgum.

Nach der ersten Station in der reformierten Kirche mit weihnachtlicher Musik des Posaunenchores ging es zu den Stolpersteinen zum Gedenken an das Schicksal der Familien Cohen und Pinto. Halt machte die Gruppe auch in der Deichstraße und Schriftwart Peter Pfaff informierte über die 36 jüdischen Shoa-Opfer, die in Jemgum geboren wurden oder dort vorübergehend wohnten und deren Namen dort auf einer Gedenktafel stehen (Rheiderland-Zeitung v. 02.01.2023)

Weblinks

Literatur

Frisia Judaica: Beiträge zur Geschichte der Juden in Ostfriesland
Hrsg. von Herbert Reyer und Martin Tielke
Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1991
(Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67)
S. 77 – S. 96
ISBN 3-925365-59-1
NE: Reyer, Herbert [Hrsg.l; Ostfriesische Landschaft; GT

Die jüdische Gemeinde Jemgum 1604 -1940
Zusammenleben im Emsflecken
Gerhard Kronsweide
UPSTALSBOOM-GESELLSCHAFT – AURICH 2016
ISBN 978-3-934508-81-1
OSTFRIESISCHE FAMILIENKUNDEBeiträge zur Genealogie und Heraldik
Herausgegeben von der Upstalsboom-Gesellschaft für historische Personenforschung und Bevölkerungsgeschichte in Ostfriesland e.V.
Heft 23

Gerhard Kronsweide (Bearb.), Die jüdische Gemeinde Jemgum 1604 – 1940,
in: „Das Rheiderland“, 2019, S. 141 – 163 – auch online abrufbar unter. https://www.jemgum.de/texte/seite.php?id=464011

Text/Bilder: Bernhard Zuidema