Hohe Auszeichnung für Wolfgang Kellner: Ubbo-Emmius-Medaille für herausragendes Engagement in der Erinnerungskultur

Wir freuen uns, dass ein Mitglied unseres Netzwerks eine besondere Anerkennung erhalten hat: Wolfgang Kellner wurde auf dem Oll‘ Mai 2025 für sein langjähriges und herausragendes Engagement in der Erinnerungskultur mit der Ubbo-Emmius-Medaille ausgezeichnet. Diese höchste Ehrung der Ostfriesischen Landschaft würdigt seinen unermüdlichen Einsatz für die historische Aufarbeitung des Nationalsozialismus und die aktive Förderung des interkulturellen Dialogs in der Region.

Integration und Abgrenzung der jüdischen Gemeinde Neustadtgödens am Beispiel von Vereinen

Von: Stephan Horschitz

Die Entstehung des modernen Vereinswesens veränderte auch das jüdische Leben in Neustadtgödens nachhaltig. Mit dem wachsenden bürgerlichen Selbstbewusstsein, wirtschaftlichem Aufschwung und gesellschaftlicher Teilhabe fanden jüdische Bürger ihren Platz in Schützen-, Feuerwehr- und Kriegervereinen – oft in führender Position. Doch die Blütezeit dieser Teilhabe war begrenzt. Politische Umbrüche, wirtschaftliche Verwerfungen und zunehmender Antisemitismus ließen die jüdische Vereinskultur bis in die 1920er Jahre nahezu verschwinden. Der Beitrag zeigt, wie eng Vereinsgeschichte und Emanzipation miteinander verwoben waren – und welche Spuren jüdischen Engagements bis heute sichtbar bleiben.

Ausstellung „Jüdisches Leben in Norden“ geöffnet

Die Ausstellung „Jüdisches Leben in Norden“ des Ökumenischen Arbeitskreises Synagogenweg Norden e.V. sowie die Kleine Bibliothek in der Alten Jüdischen Schule (Synagogenweg 4) sind bis Ende August jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr geöffnet. Aktuell zeigt eine ergänzende Ausstellung die Geschichte des jüdischen Gemeindezentrums im Synagogenweg. Ein Besuch lohnt sich!

Jüdischer Glaube – jüdisches Leben: Das August-Gottschalk-Haus in Esens entdecken

Das ehemalige jüdische Gemeindehaus in Esens – heute bekannt als August-Gottschalk-Haus – öffnet am 21. Mai 2025 von 9:00 bis 15:30 Uhr seine Türen für eine besondere Fortbildung. Unter dem Titel „Jüdischer Glaube – jüdisches Leben“ laden die Arbeitsstelle Religionspädagogik Ostfriesland (ARO) und die Museumsleitung interessierte Lehrkräfte und Multiplikator:innen ein, sich intensiv mit jüdischer Geschichte und Gegenwart in Ostfriesland auseinanderzusetzen.

Nachlese: Exkursion zur Synagoge Groningen

Am 10. April 2025 fand eine Exkursion der Arbeitsgemeinschaft „Jüdisches Leben in Ostfriesland“ zur Synagoge Groningen statt. Diese Veranstaltung war das Ergebnis einer fruchtbaren Kooperation zwischen der Synagoge Groningen, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland und der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft. Rund zwanzig Teilnehmer aus Deutschland und den Niederlanden kamen zusammen, um die jüdische Geschichte und Kultur in Groningen zu erkunden und dabei ein Zeichen für grenzübergreifende Zusammenarbeit zu setzen.

Max-Windmüller-Gesellschaft mit neuem Vorstand – Gedenkveranstaltung am 5. Mai

Die Max-Windmüller-Gesellschaft hat einen neuen Vorstand gewählt. Nach 15 Jahren im Amt übergab Dr. Rolf Uphoff den Vorsitz an Kai Gembler. Gembler würdigte seinen Vorgänger für dessen langjähriges Engagement: „Rolf Uphoff hat in seiner fünfzehnjährigen Amtszeit maßgeblich dazu beigetragen, die Erinnerung an die Geschichte der Emder Juden im Gedächtnis der Stadt wachzuhalten.“ Uphoff habe nicht nur vielfältige Forschungsarbeiten zur jüdischen Geschichte Emdens geleistet, sondern sich auch in zahlreichen Projekten für eine lebendige Erinnerungskultur eingebracht.

Jüdische Kultur zum Mitmachen: Kinderworkshop in der Synagoge Groningen

Wie lässt sich jüdische Tradition lebendig und kindgerecht vermitteln? Die Synagoge Groningen gibt mit einem besonderen Workshop für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren eine gelungene Antwort: Im Mittelpunkt steht das Pessachfest – und die kreative Gestaltung einer eigenen Sederschale.

Am Samstag, den 13. April, lädt die Synagoge Kinder dazu ein, sich spielerisch und gestalterisch mit einem der zentralen Feste im jüdischen Kalender auseinanderzusetzen. Pessach erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei – ein Thema, das Freiheit, Hoffnung und Zusammenhalt in den Mittelpunkt rückt.

Kunstausstellung: „Im Schatten der Bäume – Jüdische Friedhöfe in Ostfriesland“

Jüdische Friedhöfe sind stille Zeugen jahrhundertealter Geschichte. Sie erzählen von Leben, Glauben und Kultur – und sind stille Mahner der Zerstörung jüdischen Lebens. Die Kunstausstellung „Im Schatten der Bäume – Jüdische Friedhöfe in Ostfriesland“ setzt sich mit diesem Thema auseinander. Künstler bringen ihre Perspektiven auf das Thema in Fotografie, Malerei und anderen Kunstformen zum Ausdruck.